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Van Life und Modernes Arbeiten – 5 Fragen an Kay Mantzel (25 Jahre bei Microsoft)

Aktualisiert: 5. Juni 2022

Kay Mantzel arbeitet seit vielen Jahren bei Microsoft und ist in der Firma für das Thema „Modernes Arbeiten“ bekannt. Er steht dafür, dass das Arbeiten nicht nur aus dem Office oder mittlerweile aus dem Home Office heraus stattfindet, sondern von einem dritten Ort – dem Vertrauensarbeitsort. In Kay’s Fall ist das der Van. Er inspirierte durch seine Arbeitsweise viele Kollegen und hat damit die Firmenkultur bei Microsoft in Deutschland geprägt.


Heute erzählt uns Kay, wie er seine Arbeit mit Van-Life verbindet. Ziel ist es euch und möglicherweise auch euren Arbeitgeber zu inspirieren mutig zu sein und das „Arbeiten der Zukunft“ mitzugestalten. Vertrauen spielt dabei eine große Rolle.




Frage 1: Wieso arbeitest du gerne aus dem Van heraus? Und warum meinst du ist es wichtig, dass Firmen ihren Mitarbeitern Optionen des freien Arbeitsorts bieten?

"Es geht nicht nur um Office vs Home Office sondern um: Office vs Home Office vs The place you chose ! Vertrauen ist das A und O um Mitarbeitern „Modernes Arbeiten“ zu ermöglichen. Bei Microsoft gab es schon vor Corona Vertrauensarbeitszeit und Vertrauensarbeitsort – Vertrauen in beide Richtungen. Wenn wir uns nicht persönlich in einem Vor-Ort-Termin sehen, sollte es egal sein, von wo wir arbeiten. Es ist aber noch ungewohnt. Für viele neu. Hier müssen auch die Führungskräfte als positives Vorbild in den Lead gehen und die gesamte Firmenkultur mitziehen.

Kleines Beispiel: Es war für jeden normal im Zug zu arbeiten auch vor Covid auf dem Weg zum Kunden. Das wird bereits als Vertrauensarbeitsort akzeptiert. Warum dann nicht auch aus dem Van heraus und z.B. direkt am See stehen?“





Kay kann es empfehlen mit dem Arbeitgeber über Flexibilität zu sprechen. Ein paar Firmen haben das Potential der Flexibilität für Mitarbeiter bereits erkannt wie z.B. Microsoft, Siemens und Novartis. Arbeiten von egal wo, nicht nur zuhause/im Office sondern auch freie Wahl des Standorts. Bei der Arbeit aus dem Van heraus verbringt der Mitarbeiter viel Zeit an der frischen Luft. Das ist auch gut für Psyche und Gesundheit. Davon profitiert der Arbeitgeber.

Kay hat uns ein kreatives Beispiel für Arbeiten aus dem Van heraus genannt, wo auch der soziale Aspekt integriert wird und ein Kontrast zum „Home Office“ bildet: Kay hat Van-Worker Meet Ups organisiert. Kaffee-Pause findet draußen vor den Vans statt und mittags wird zusammen gekocht oder im See gebadet. Ansonsten wird normal gearbeitet. Schöne Kulisse, Natur und Soziales kann durch solche Van Worker Meet Ups kombiniert werden.

 

Frage 2: Was sollte der Mitarbeiter beim Arbeiten von unterwegs beachten?

  1. Arbeitsergebnisse: Diese müssen stimmen! Wo ich sie erarbeite, ist eigentlich egal. Achtet bitte darauf stets mit guter Konnektivität/Netz ausgestattet zu sein.

  2. Vertrauen: Firma muss anfangen Mitarbeitenden zu vertrauen. Pandemie hat eigentlich gezeigt, dass es funktioniert. Sprich mit deinem Arbeitgeber über seine Vorstellungen.

  3. Transparenz: Mitarbeiter muss der Firma gegenüber transparent und ehrlich sein und z.B. durch gezielte 1:1 Abstimmungen mit Kamera/schnelle Chats via Teams mit dem Manager über Status von Projekten in Kontakt stehen und erreichbar sein ähnlich wie wenn Mitarbeiter vor Ort ist.

 

Frage 3: Wie hast du dich bei deinem ersten Meeting aus dem Van heraus gefühlt?

„Vielem empfinden Home Office schon als Highlight. Wir sollten aber weiter denken – Out of Office. Jeder von uns kann versuchen die Arbeitswelt mit dem Arbeitgeber zusammen neu zu denken und Ideen einzubringen, auch wenn es sich zu Beginn komisch anfühlt.“

Kay empfindet es eher passend aus dem Van/dritten Arbeitsort heraus zu arbeiten, aber das lag auch an seiner Rolle als Mitarbeiter bei Microsoft und der vorherrschenden Kultur, bei der es um „modernes Arbeiten“ geht.

Kay nannte uns ein weiteres Beispiel für Flexibilität am Arbeitsplatz abgesehen von seinem Van. Vergangenes Jahr wurde Kay spontan zu einer Familienfeier in USA, die sehr wichtig für ihn war. Leider hatte er nicht mehr genug Urlaubstage zur Verfügung (Wer kennt das nicht :D). Er vereinbarte mit Microsoft immer nur halbe Tage Urlaub zu nehmen und Nachmittag freizumachen. Auch das kann ein gutes Konzept sein, welches Mitarbeitern neue Flexibilität ermöglicht und viel Stress erspart, ohne dem Arbeitgeber zu schaden.

 

Frage 4: Wie sieht dein technisches Equipment aus?

Stehen vs Sitzen:

Laptop im Stehen im Bus nutzen? Kay sitzt lieber oder arbeitet gerne aus dem Campingstuhl – Er variiert das. Andere Kollegen nutzen die Stehhöhe im Van und haben sich zusätzliches Equipment besorgt, wie z.B. diesen mobilen Desktop.


Konnektivität:

In Deutschland oft schwer: Im Grunde hat man drei technische Möglichkeiten, Internet im Van zu bekommen:

  1. Internet über lokales WLAN: z.B. auf dem Camping-Platz und verstärken gerne über eigenen Router mit Antenne.

  2. Neustes Angebot Starlink (Elon Musk): Aktuell muss leider noch eine fixe Adresse angeben werden. Online kann diese Adresse zwar angepasst werden, aber noch nicht geeignet um Standorte häufig zu wechseln. Aus unserer Sicht ist das die beste Lösung für die Zukunft, da die Empfangsqualität perfekt ist auch an sehr abgelegenen Orten. Leider ist die Adressenbindung noch im Weg um voll flexibel zu sein.

  3. Internet über Mobile Daten:

  • Mobiler Router mit integrierter SIM mit Vertrag und Antenne um Empfang herzustellen oder zu verstärken. Ein Mobilfunk-Router ermöglicht, ein lokales Wlan aufzubauen, welches lokale Endgeräte über Mobiles Netz mit Daten versorgt.

  • Mobiles Internet über das Mobilfunk-Netz deines Arbeitshandys/Smartphones: Nur Geräte mit Mobilfunk-Chips und Simkarte können ein mobiles Datennetz über Mobilfunk nutzen. Das sind alle Smartphones, aber auch manche Tablets (die dann teurer sind, als die Wlan-only-Versionen). Laptops können durch 3G-Sticks ebenfalls Mobilfunk-fähig gemacht werden.

Diesen Punkt sollte man nicht vernachlässigen, da Erreichbarkeit sowie Funktionssicherheit beim Arbeiten und in Terminen ausschlaggebend für die Akzeptanz sind und das Vertrauen weiter steigern.


Strom:

  • 220 Volt nur bei Außenstrom, sprich man müsste am Campingplatz/offiziellen Stellplatz stehen

  • Kay nutzt die 12 Volt Dose (für Kays Arbeits-Laptop gibt es ein 12 Volt Ladekabel). Somit kann man auch gut mit der Campingbatterie oder Solar auskommen ohne Wechselrichter

Bildschirm:

  • Zweiter Bildschirm als Portable Monitor z.B. 17,3 Zoll, UPERFECT Tragbarer Bildschirm

  • Oder nur kleiner mobiler Monitor 10 Zoll für Präsentationen, um Teilnehmer sehen zu können (Kay reicht der kleine mobile Monitor)

Sound:

  • Bluetooth Kopfhörer

  • Sound verstärken durch die Jabra Spinne (Jabra Speak 510 Lautsprecher — tragbarer Bluetooth-Lautsprecher (Kay hat beides dabei)

 

Frage 5: Wie nutzt du so ein Van-Office-Tag am liebsten?

Option 1: Kay kombiniert es mit Family Tasks/Familienleben (z.B. Tochter ist beim Reiten und Kay arbeitet von dort).

Option 2: Geiler Tag, gutes Wetter und keine Präsenztermine mit Mittagspause auf dem Stand Up Paddle Board.

Option 3: Vanworker Meet Ups – sehr unterschiedlich – socializing ist mit dabei.

Option 4: Flucht vom Home Office/Putzfrau/Flucht vor der Pandemie – einfach nur vor der Haustür arbeiten direkt am Park bei Kay (Luitpoldpark). Auch praktisch bei kleinen Stadtwohnungen. 😊




 

Zum Schluss: Hast du noch ein paar #Lifehacks für das mobile Arbeiten aus dem Van heraus?

  1. #EINFACHMACHEN - Sich trauen – es funktioniert!

  2. Gibt es in der traditionellen Arbeitswelt vergleichbare Situation mit denen du gegenüber deinem Arbeitgeber argumentieren kannst (zum Beispiel am Flughafen)?

  3. Immer frischen Coffee am Start haben!



 

Vielen Dank an Kay für dieses ehrliche und authentische Interview! Wir hoffen, wir können euch und eure Arbeitgeber dazu motivieren mehr Flexibilität in den Arbeitsalltag zu integrieren! :) Kommt jederzeit auf uns zu, falls ihr zu dem Thema Anregungen habt und erzählt uns von eurer Erfahrung: hello@thevanlifeshop.de


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